Der Kuss
Größe | Art | Preis | |
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40cm | blattvergoldet | 1400 | |
Der Kuss nach dem berühmten Gemälde von Gustav Klimt
Der Kuss wird in vielgestaltigen Auseinandersetzungen, Beschreibungen und Essays zum Wiener Jugendstil im Allgemeinen, zu Klimts Idealismus, seiner ornamentischen Arbeit und seinem Frauenbild im Besonderen herangezogen. In den Jahren ab 1907, die biografisch als Klimts Reifezeit gesehen wird, entstehen zudem eine Vielzahl von Frauenbildnissen mit der ihm eigenen Prägung: „vibrierende raffinierte Sinnlichkeit wird in die unerbittliche Strenge eines feierlichen Flächstils gebändigt“. So strahlt dieses Bild vordergründig mit der dargestellten Sinnlichkeit, umfangen von den vorherrschenden Goldtönen, die Glorifizierung der Liebe von Mann und Frau aus. Das Paar scheint verschmolzen und ist von göttlichem Glanz umgeben, der durch seine spiralhafte Bearbeitung Unendlichkeit andeutet: die Liebe ist unvergänglich. Die Spannung in der Darstellung entsteht durch den Widerspruch: ihre Verschmelzung findet vor einem Abgrund statt, der die Endlichkeit allen Seins darstellen könnte.
Der Kulturwissenschaftler Jost Hermand hat in seinen Studien zur Jahrhundertwende (des 19. zum 20. Jahrhundert) die Grundidee des Motivs dergestalt beschrieben, dass sich die Kostbarkeit und der glanzvolle Schein, der von dem Gold ausgeht, auf das Engste mit dem Inhalt des Bildes verbindet und die beiden ineinander versunkenen Menschen in einer goldenen Aura entrückt, vereinigt und von der Umwelt abgeschieden werden. Hier würde, ganz im Sinne der Ideologie des Jugendstils, das Paar in einem „ganzheitlichen Erlebenisakt“ geschildert, als etwas „Allheitliches, Kosmogonisches und Naturverbundenes“. Den sinnlichen Aspekt aufgreifend hat der Kunsthistoriker Werner Hofmann festgestellt, Klimt habe die uralte Spannung zwischen Mann und Weib den Körpern entzogen und in die Ornamente ihrer Gewänder verlagert, in dem Gegensatz rechteckiger und runder Muster werden Trieb und Verlangen so „zu einem ornamentalen Kontrastprogramm verschlüsselt“.[5]
In seiner Interpretation des Bildes nimmt der Kunsthistoriker und Universalgelehrte Gottfried Fliedl die Gedanken von Hermand und Hofmann auf und stellt fest, dass in Klimts Paardarstellungen kaum der „kommunikative Aspekt der Liebe“ Berücksichtigung findet. Seine Paare sind nicht durch gestische Aktivität miteinander verbunden, sondern entstehen in einer Ambivalenz, die einerseits das Glück der erotischen Vereinigung beschwört, andererseits sowohl die Identität der Personen auflöst und die Geschlechter durch die Ornamentik in Frage stellt. Fliedl stellt dabei das Gemälde Der Kuss in eine Entwicklungsreihe mit anderen Werken Klimts.
Relief “Der Kuss” nach Gemälde von Gustav Klimt.
Gefasst mit verschiedenen Blattgoldarten.